Mittschiffs auf dem Deck sind die Aufbauten noch sehr gut erhalten und fast vollständig mit Miesmuschel bewachsen.

Mit dem Boot zum Kutter

Sag mal "Kutter" [kuddäh] - so durfte ich vor etwa drei Jahrzehnten als Schuljunge in den Sommerferien die Dorfjugend meiner im Spreewald lebenden Omi unterhalten. Das ich heute zu solch einem tauchen würde, hätte ich seinerzeit nicht mal geträumt.

Tauchen? Nein Danke. In der Ostsee, im Grenzgebiet der DDR?
Mit (Staats)Sicherheit nicht!

So ändern sich Zeiten.

Auf dem heftigst schaukelnden Boot bereiteten wir, die beiden einsatzfähig gebliebenen Taucher, den zweiten Wracktauchgang an diesem Tag vor. Der Kutter "Zeearend" ist gut 20m lang und liegt in 14m Tiefe auf dem Kiel in sandigem Grund, nicht weit entfernt von der "Gaarden", an der wir den ersten Tauchgang hatten. Er bietet das perfekte Zuhause für Dorsche. Ich habe bisher keinen einzigen Dorsch in der Ostsee, seinem natürlichen Lebensraum sehen können. Bisher kannte ich ihn lediglich gedünstet oder als Filet gebraten, wahlweise mit Brat- oder Petersilienkartoffeln.

Und nun, hier an diesem über und über mit Miesmuscheln bewachsenen Wrack gab es Dutzende davon! Der Kleinste davon - etwa so breit wie Deine Tastatur - lag mit den stattlicheren Exemplaren unter dem Bug. Andere der zur Familie der Knochenfische zählenden Speisefische "standen" im Maschinenraum oder trauten sich mal back- oder steuerbords aus dem Stahlrumpf hervor.

Was für ein wunderbarer Moment, denn die Dorsche ließen sich von unserem Geblubber nicht aus der Ruhe bringen! So hatten wir bei besten Sichtweiten von bis zu 15m (ich konnte fast das gesamte Wrack vom Bug aus erkennen) eine sehr kurzweilige und faszinierende halbe Stunde. Das Wrack der "Zeearend" kam dabei sogar etwas zu kurz, diente es doch nur als Bühne für die Gadidae, so der wissenschaftliche Name für den Dorsch.

Ob die vielen Dorsche nur da waren, weil zwei Taucher von der "Baltic Adventure" aus diese anfütterten, kann ich höchstens vermuten...;

#diveandsmile

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