Kubanisch-karibische Korallen im Sonnenlicht.

Cuba libré - rote Erde und blaues Wasser

Havanna, Fidel, Malecón - das ist Musik in meinen Ohren. Karibische Rhythmen und Klänge, kubanische Tabak- und Rumspezialitäten in feucht-schwüler Atmosphäre und das sparsam-improvisierende Leben auf der knapp 110.000 Quadratkilometer großen Insel - das stand auf dem Familienfahrplan im Frühjahr 2011.

Sonnencremé, Fotoapparat und Tauchgerödel wurden erst in die Koffer, dann ins Flugzeug gepackt und ab ging der zehnstündige Flug zum Aeropuerto Internacional Juan Gualberto Gómez in Varadero. Von dort brachte uns der Shuttlebus zum Hotel Tejadillo in Havannas Altstadt. Ein Traum von sozialistischer Geschichte, kolonialer Schwermut und aufmerksamer Gastfreundlichkeit empfing uns in dieser Stadt der Gegensätze. Wer im Osten Deutschlands mit Entbehrung, Knappheit und Schlange-Stehen aufgewachsen ist, wird sich hier in seltsam-schöner Weise daran erinnert fühlen. Geschäfte in denen Regale ausgestellt zu sein scheinen, weil WtB - Waren des täglichen Bedarfs - fehlen, werden wohl jedem Bewohner Deutschlands Nordosten mehr als bekannt vorkommen. Herrlich, dass das vorbei ist, eine schöne Erinnerung immerhin!

Hemingways Lieblingsbar El Floridita, die Tabakmanufaktur Partagas, die Festung mit allabendlichem Donnerschlag, das altehrwürdig-neoklassizistische Hotel Nacional, etliche Kilometer auf dem unendlich langen und faszinierenden Malecón waren zu besuchen, anzusehen und abzuwandern. Nachdem die Füße pflastermüde zu werden drohten, war ein Wechsel des Schuhwerkrs angeraten. Raus aus den Flip-Flops, rein in die Neoprentauchsportschuhe, denn ein Tauchtag in Kubas Hauptstadt durfte natürlich nicht fehlen.

Tauchen in Havanna.

Der Anmeldung im Hotel Parques Central, unweit des El Floridita mit Erwerb eines Tauchvouchers folgte die Vorfreude auf den ersten Tauchgang im ehemaligen sozialistischen Bruderland. Mit einem der automobilen Raritäten ging es für 18 CUC, der Währung für Kubareisende, am nächsten Tag in der Frühe vorbei am Platz der Revolution, durch das Botschaftsviertel zur Tauchbasis La Aguja in der Marina Hemingway, westlich von Havanna. 

Der erste Tauchgang war dann leider etwas kurz, da der Tauchguide Ernesto mit einer schweizerischen Tauchdame alle Hände voll zu tun hatte und sie nach geschlagenen 20 Minuten wieder an Bord hieven musste. Der zweite Tauchgang dauerte dann etwas länger, sodass Seegurken, Rochen, Papageienfisch und Rotfeuerfische etwas ausgiebiger beobachtet werden konnten. Warum auch immer brummte mir mein Tauchcomputer Mares Mission Puck 3 dabei meine erste Deko-Minute überhaupt auf. Das bedeutete, dass ich meinen Tauchgang mit einem Dekompressionsstopp zuende bringen musste. Während des Stopps konnte ich das im Blut gelöste Stickstoff über die Atmung wieder abatmen und nach dem obligatorischen Sicherheitsstopp von 3 Minuten auf 5 Metern war der Tauchgang sicher beendet. Egal, irgendwann mussten die Grenzen des Nullzeittauchens ja mal überschritten werden. Ups!

¿Todo bien?
¿Todo bien?

Es war die Rückfahrt von der Tauchbasis in die Altstadt von Havanna. Das gefährlichste an diesem Tauchtag stand mir allerdings noch bevor.Ernesto hatte mehr als zwanzig Jahre nach der Wende und der Pleite der Motorenwerke Zschopau eine MZ 250 mit Beiwagen im aktiven Einsatz! Unfassbar, aber eine Fahrt mit dieser Reliquie aus DDR-Zeiten, die ich seinerzeit nicht geschafft hatte, war mir hier nun "vergönnt". Ich war jedenfalls froh, wieder im Hotel vollständig und unverbeult angekommen zu sein.

Später, nach dem Besuch von Pinar del Rio und dem Valle des Viñales, den beeindruckenden Stationen unserer Familienrundreise, verbrachten wir die letzten Tage am weißen Strand von Varadero, dem karibischen Traum der Sonnenanbeter.

Tauchen in Varadero.

Die Tauchbasis Gaviota lag unweit unseres Hotels in Varadero. Mit dem Shuttleservice ging es morgens zur Basis, bei zu kräftigem Wind aus Nord (Nordwest bis Nordost) von dort mit dem Bus quer über die Insel zum Bahía de Cochinos, besser bekannt als Schweinebucht. Ein Traum war nicht nur die zweieinhalbstündige Fahrt über die Insel, sondern auch die Tauchspots entlang der Bucht. Kristallklares, smaragdgrün-schimmerndes und geschichtsträchtiges Wasser warteten sowohl auf die Badenden als auch die Tauchsportbegeisterten. Insgesamt vier Tauchgänge an zwei Tagen unternahmen wir hier, von denen einer schöner als der andere gewesen ist. Bei guter Sicht und ohne Strömung bekamen wir jede Menge bunte Fische und Korallen nach dem Abtauchen zu sehen - alles passend zum Laissez-Faire, das einem überall auf dieser wundervollen Insel umgibt.

Nachdem sich das Wetter an der Nordküste an meinem letzten Tauchtag etwas beruhigt hatte, stand eine Wracktour auf dem Plan. Das Kriegsschiff wurde vor dem Versenken entkernt und unweit der Küste in 30 Metern Tiefe auf den weißen Sand gesetzt. Rostiges Metall, jede Menge Geschütze, Kanonen sowie gut erhaltene Aufbauten gab es auf dem sowjetischen Zerstörer zu sehen. Reichlich Fische nutzen dieses künstliche Riff. Ein toller Tauchgang, vor allem wenn man auf sowjetische Zerstörer steht. Der Nachmittagstauchgang gestaltete sich mit einigen Barrakudas, Rotfeuerfischen und Salzwasserschwämmen als entspannter Abschluss einer kubanischen Land-und-Wasserrunde.

 Gern schauen wir in fünf Jahren wieder vorbei.

#diveandsmile

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