Ostern steht vor der Tür und der (See)Hase liegt am Kühlwasserstutzen

Fast zwanzig Minuten hatten wir uns dann genommen, um trotzdem zum Ziel unseres heutigen Tauchausflugs zu gelangen. Der Ansaugstutzen liegt auf 300° Nordwest zwischen 300 und 400 m vom Ufer der Hohen Düne entfernt in der langgezogenen Bucht zwischen Yachthafen Hohe Düne und Markgrafenheide. Das Steinkohlekraftwerk bezieht aus der - heute 6 Grad frischen - Ostsee am Ansaugstutzen sein Kühlwasser und gibt es nach dem Wärme- bzw. Kältetausch etwas weiter nördlich wieder an seine gewohnte Umgebung ab.

Der Stutzen hat einen Durchmesser von etwa 8 m, ragt bis ca. 3 m unter die Wasseroberfläche und hat seine tiefste Stelle bei etwa 8 m. Außen herum ist der Betonzylinder mit Geröll gegen Verschiebung gesichert, im Innern sichert ein Gitter vor "unbefugtem" Betauchen des Kanals (Bild #8).

Die Strömung bzw. Ansauggeschwindigkeit ist jedoch so gering, dass hier - was das angeht - gefahrlos getaucht werden kann. Über und über mit Muscheln bewachsen soll es nachts sogar "Aale ohne Ende" geben. Nun ja...

Zurück zum Tauchgang: Bei der Ankunft am schützenden und stützenden Geröll begrüßte uns ein wunderbar und typisch rotbraun gefärbter Seehase (Bild #1). Seinen Brutplatz hatte er anscheinend noch nicht gefunden, denn zum Fotoshooting hatte er jedenfalls keine Lust und "hoppelte" davon. Sobald er, also das Seehasenmännchen, seinen Platz gefunden haben wird, betreibt er für mehrere Tage an diesem Platz die Brutpflege. Dann kann man seinen Tauchgang mit Seehasen-Sichtungs-Garantie planen. Bis in den Mai hinein ist das eine sehr schöne Zeit zum Tauchen in der Ostsee: klares, kaltes Wasser, die Algenblüte liegt in weiter Ferne und farbenfrohe, standorttreue Fische gibt es zu sehen - divetastisch!

In diesem Sinne: Frohe Ostern!

Übrigens sind die Seehasen-Eier schwarz und heissen Kaviar.

#diveandsmile