Auf der Suche nach altem Eisen
Als Taucher-Quartett starteten wir unsere Erkundungstour am Vormittag vom Divecenter Rostock in der Yachthafenresidenz Hohe Düne. Die vermuteten GPS-Koordinaten der beiden gesunkenen Zeitzeugen, einige „halbgare“ Informationen zu den Schiffen und eine große Portion Pioniergeist hatten wir neben unserem Equipment mit an Bord der Baltic Adventure geladen, die mit Highspeed über das fast spiegelglatte Ostseewasser brettern konnte.
Die Goetalf (Galerie #1 bis #3)
An der ersten Position angekommen hieß es suchen. Immer wieder schob Diveguide Martin das Boot im Suchmuster um und über die GPS-Position. Währenddessen ließen wir den Monitor des Echolots nicht aus den Augen! Als sich nach fast 30 Minuten ein ungewöhnlicher Abdruck aus dem sonst glatten Sandboden in etwa 18 Metern Tiefe abzeichnete, ging der Anker nieder.
Die Schubkraft des Windes, leichte Strömung und das 30m lange Ankerseil in Verbindung mit einem Denkfehler waren die Gründe, warum uns die Entdeckung des vermeintlichen Wracks der Goetalf verwehrt blieb :-( Anstelle dessen fanden wir Seesterne im Paarungsrausch! (Galerie #1) Tonnenweise der fünfarmigen Bodenbewohner verknäulten sich ineinander zu Seesternhaufen. Bemerkenswert.
Rixhöft (Galerie #4 bis #9)
Mehr Glück auf der Suche nach „altem Eisen“ hatten wir an der zweiten GPS-Position. Hier sollte die Rixhöft liegen, welche kurz vor dem Ende des 2. Weltkriegs sank – das gut 40 Meter lange und 8.5 Meter breite Dampfschiff lief am 2. März 1945 auf eine Mine. Hier findest Du mehr zu dem Wrack.
Bereits beim Abfahren des Suchmusters zeigten sich die Reste weit verstreut und doch sehr gut erkennbar. Als Erstbetaucher des Wracks ließ es sich beim Tauchgang dann auch zweifelsfrei feststellen: eine Winch, Reste der Dampfmaschine und des Laderaums sind in ca. 15 Metern Tiefe sehr gut zu erkennen. Alles ist ostseetypisch mit Muscheln und Algen bewachsen, der Laderaum bietet sogar den großen Dorschen einen (fast) sicheren Schutz vor Räubern (Galerie 7). Außerdem fühlt sich der Zuckertang in dieser Tiefe wohl, der mit seinen breiten Blättern gut zu erkennen ist und heute sogar den Seesternen seine Dienste als Seesternhalter (Galerie 9) anbot.
Ein tolles Gefühl, das Gesuchte auch gefunden zu haben und außerdem als Erster an einem so alten Wrack, einem Zeugen der Geschichte getaucht zu sein!
Eine wracktastische Exkursion! Vielen Dank an Diveguide Martin und das Divecenter Rostock, die uns das ermöglicht haben.
#diveandsmile
Bildergalerie
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Süß. Seesternhaufen. Süß. Seesternhaufen.
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Auch süß. Zuckertang. Auch süß. Zuckertang.
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Seesternstein. Seesternstein.
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Tauchgangsprofil. Tauchgangsprofil.
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Wrackteil. Wrackteil.
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Noch ein Wrackteil. Noch ein Wrackteil.
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Steckt fest. Steckt fest.
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Dorsch im Wrack. Dorsch im Wrack.
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Garnele am Wrack. Garnele am Wrack.
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Seesterne. Seesterne.
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Tauchgangsprofil. Tauchgangsprofil.
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