After-Work-Diving ist auch als Urlauber möglich

Mergelbankdrücken und Seegraswiesenkämmen hatten wir auf dem Plan, das Deko-Bier gut gekühlt vom Landhotel Rittmeister in Biestow bei Sonnenuntergang sollte es im Anschluss an den olympisch-langen Tauchgang geben.

Während in London die letzten Vorbereitungen für die Eröffnungsfeier der 30. Olympischen Spiele liefen und die olympische Flamme sich dem Stadium langsam näherte, möhlten die Neoprentauchsportfreunde Torsten, Andreas und ich den dehnbaren Kälteschutz und das Gerödel nicht weit von dem Ort an, der sich 2007 um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2012 beworben hatte: vor Warnemünde sollten bekanntlich die Ruder- und Segelwettbewerbe stattfinden.

Der Plan war heute, die 100-Minuten-Marke zu knacken. Nachdem ich beim letzten Strandtauchgang nach 99 Minuten auftauchte stellte sich mir die Frage, ob es auf meinem Mission-Puck III mit 100 oder 00 als Minutenanzeige weitergehen würde.

Nach dem Abtauchen ging es auf 30° Nordost über diverse Seegraswiesen mit ihren vielen kleinen und scheuen Bewohnern für gut zwanzig Minuten bei guter Sicht zu den Mergelbänken. Dort angekommen vermießten uns die Braun- und Grünalgen mit ihren Ausdünstungen die Sicht, sodass wir über die Mergelbänke wie über Hürden tauchen mussten (siehe Tauchgangsprofil Minute 22 bis 60). Ob Mergelbankhürdentauchen eine olympische Disziplin wird bleibt abzuwarten.

Die 99. Minute näherte sich auf dem Rückweg, sodass ich während der letzte Minute nur mit der Konsole beschäftigt war und dabei im ufernahen Bereich meinen Buddy aus den Augen ließ! Das war natürlich sportlich nicht fair und hätte möglicherweise zur Verwarnung oder Disqualifikation führen können. Die Strafe folgte trotzdem, denn der Mission-Puck III tut ja gerade so, als ob nach 99 Minuten nichts gewesen sei und stellt auf 00 um!

Das war für mich wichtig und sogleich das Signal, schnellstmöglich aus dem Anzug zu kommen.

#diveandsmile