Machte schöne Augen auf dem P7-Gipfel.

Mehr Steinbutt geht nicht

Das G7-Treffen fand an diesem Wochenende in Elmau bei Garmisch-Partenkirchen in den deutschen Alpen statt. Parallel dazu trafen sich Trockentauchsportfreund Torsten und ich mit den Plattfischen zum P7-Treffen auf dem Meeresgrund der Ostsee.

Der Austragungsort für unser persönliches P7-Treffen lag an diesem Wochenende unweit von Heiligendamm und war nicht etwa zufällig gewählt. Der letzte G8-Gipfel fand vor acht Jahren noch unter Beteiligung Russlands dort statt. Wir fuhren bei bestem Ostseetauchwetter und leichtem Südost-Wind nicht etwa mit einer Staatskarosse zum Gipfel- bzw. Meeresgrundtreffen, sondern mit der MS "Scholli". Den Anker setzen wir dann zufällig aber direkt auf einen sehr alten Stockanker. Für das Gipfeltreffen pellte ich mich in einen schwarzen Anzug aus Neopren, so wie es das Protokoll für Gipfeltreffen vorgab. Nach dem Briefing des Tauchgangs ging es am Ankerseil runter zum Tagungsort mit den Plattfisch-Granden. Hier drängelte sich das nur 8° Celsius kalte Ostseewasser langsam zwischen meine Neoprenhaut und mir. Äußerst erfrischend! Bei guter Sicht gingen wir dann auf die Suche nach den Tagungsteilnehmern und hatten nach einer Stunde alle sieben Teilnehmer des Plattfisch-Gipfels gefunden. Einer schöner als der oder die andere!!! Die Art zu fliegen, zu liegen, zu schauen und sich auf der Stelle drehen zu können, machen den platten Bewohner der küstennahen Gebiete so besonders. Bei mir hat der Scophthalmus Maximus, so der wissenschaftliche Name des Steinbutts, jedenfalls ein Stein im Brett! Der Steinbutt ist der edelste aller Plattfische. Nicht nur unter Wasser sondern auch auf dem Teller macht er eine gute Figur: sein Fleisch ist zart, fest und hat einen unverkennbar guten Geschmack.

Aber zurück von der Küche ins Wasser.

Unverwechselbar sind die Augen des Steinbutts, die beide auf der linken Körperhälfte und damit oben liegen - ein gelber Rand umschließt den dunklen Bereich der Pupille. Der Steinbutt ist ein Meister der Tarnung. Die Knorpel auf der Rückseite und die Färbung machen den Steinbutt fast unsichtbar im Sand, auf Kies oder auf den Mergelbänken. In den Meeresgrund aus Sand oder Kies kann sich der fast kreisrunde Fisch so eingraben, sodass nur noch die Augen herausschauen. Die perfekte Tarnung um seine tierische Nahrung dicht genug heran kommen zu lassen - denn ein guter Schwimmer ist der Steinbutt jedenfalls nicht.

Zurzeit legt der Steinbutt jedoch keinen Wert auf seine Tarnung oder übermäßige Nahrungsaufnahme. Im Fischereirecht beginnt ab dem 1. Juni die sogenannte Schonzeit - der Steinbutt darf dann bis zum 31. Juli nicht gefangen werden. Die Steinbutte treffen sich in dieser Zeit im küstennahen Bereich und sorgen bis Ende Juli für den Erhalt oder die Vermehrung ihres Bestands. Dabei suchen und finden sich Milchner (das Männchen) und Rogner (das Weibchen) , beschnuppern sich und und kommen ggf. übereinander...

Ob auch beim G7-Gipfel die fruchtbare Zusammenarbeit zur Übereinkunft führt und damit brauchbare Ergebinsse produziert werden können, sehen wir in der Zukunft. Mit dem Klimaschutz, den CO2-Emmission, der Ukraine- und/oder Rußlandkrise, dem Abhörskandal, dem Freihandelsabkommen TTIP, dem Syrienkrieg und weiteren kleineren Krisen und Problemen, gibt es jedenfalls ausreichend Potential dafür.

Wir beschäftigten uns am Ende des fast 1 1/2 stündigen divetastischen Tauchgangs nur noch mit dem Setzen der Boje, dem Einhalten der korrekten Aufstiegsgeschwindigkeit und dem ausführlichen De-Briefing des P7-Gipfeltreffentauchgangs.

#diveandsmile

Steinbutt: Landung und Blitzstart. (c) 2015 Trockentauchsportfreund Torsten Dorsch

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