Barakudas stehen in der Strömung. Finde den Fehler!

Napoleons Barrakudas

Die urige Mittelmeerinsel Elba zog mindestens einen der großen Staatsmänner und Kriegsherrn sowohl in ihren sprichwörtlichen als auch tatsächlichen Bann: Napoleon Bonaparte verbrachte vor 200 Jahren etwa zehn Monate seines bewegten und streitbaren Lebens auf dem toskanischen Eiland im tyrhennischen Meer.

Trockentauchsportfreund Dirk ging zwischen 2002 und 2009 für jeweils ein halbes Jahr ins "Exil" hier her - im Gegensatz zu Napoleon allerdings freiwillig. Seine Zeit als Dive-Guide sowohl auf der Tauchbasis Omnisub in der malerischen Barbarossa-Bucht im Südosten der Insel als auch auf den wöchentlichen Segel-Törns mit der "Nurseman" brachten ihm Top-Erkenntnisse der Tauchplätze rund um Elba. Das war dann auch für uns, die Trockentauchsportfreunde Jan, Torsten, Dirk und mich der hauptausschlaggebende Punkt, den diesjährigen Tauchausflug hierher zu planen. Ob Capo Calvo, Re Maiolo, Secca di Fonza oder Picchi di Pablo - kein Tauchplatz von dem nicht Bewuchs und Bewohner bestens bekannt waren. Nacktschnecken, gelbe weiße oder rote Gogonien, Zackenbarsch, Barrakudas, Gelbstreifenmakrelen, große Lipp- und kleine Schleimfische, farbenfrohe Mittelmeermuränen oder Heringskönig - fast alles fand sich freiwillig oder im Exil lebend an Steilwand, Fischgeräte, Grotte oder kleiner Höhle.

Die meisten Tauchgänge konnten wir beschaulich schaukelnd mit der "PF 2077" anfahren, dem größeren der beiden betagten und zuverlässigen Tauchboote der Omnisub-Crew. Die Dive-Guides rund um Basis-Chef Markus an Bord sowie Mirjana an Land leisteten Top-Jobs: unaufgeregt mit professionellem Blick für die notwendigen Handgriffe und die Tiefenangaben auf unseren Tauchcomputern, entgingen ihnen nicht unsere knapp über der Sporttauchgrenze von 40m liegenden Tauchgänge. Autsch! Alles jedoch kein Problem, denn "Gute Laune in entspannter Athmosphäre" steht in großen imaginären Lettern über der Tauchbasis am Strand in der Bucht nahe Porto Azzurro.

Und "flach tauchen" geht rund um Elba eben nicht! Fast alles Sehenswerte befindet sich jenseits der 30m-Marke. Mehr als ein Drittel aller Tauchgänge ging dann auch in den Bereich zwischen 40 und 50m. Z. B. stellen Rote Gorgonien ihre Fächer erst in dieser Tiefe in die Strömung und filtern Schwebeteilchen aus dem Wasser, von denen sie sich ernähren. Das leuchtende Rot kommt auch erst dort zur Geltung - und ohne eine leistungsstarke Unterwasserlampe mit Flood- oder Spotmodul geht dort unten nichts. Also hieß es täglich zweimal: Licht an, Spot ab und nichts wie runter! Da sich mit der Tiefe auch die "böse" Deko in das eigene Bewusstsein und auf das Display des Tauchcomputers schleicht, fordern Tauchzeit, Flaschendruck, Remain-Bottom-Time (Zeit die man noch "unten" bleiben darf), Tiefenstopps und Deko-Minuten noch mehr als die sonst übliche Beachtung. Aber das alles ist keine Zauberei, denn ab halbem Druck der maximalen Tauchtiefe beginnt die Dekompression, also das Abatmen des Stickstoffs. Ist doch ganz einfach, oder? Wer mehr dazu wissen möchte kommt einfach zum nächsten early-morning-dive zu unserem Hausriff in Nienhagen, dann können wir das in Ruhe besprechen.

Zurück nach Elba. Eine Empfehlung sind nicht nur die Tauchplätze rund um die circa 18 km breite und 27 km lange Insel. Wer einen serpentinhaltigen Urlaub mag, der kann sich bei ausgedehnten Inselrundfahrten mit dem Rad oder dem PKW über die unzähligen steilen Anstiege und Abfahrten schlängeln. Die immer wieder neuen Hotspot mit bezaubernden Perspektiven der Insel und des Mittelmeers nehmen einfach kein Ende! Malerische Küstenorte, wenige kleine Badebuchten aber auch Spuren längst vergangener industriell geprägter Tage, finden sich über die Insel verstreut. Und da man italienisches Essen grundsätzlich nicht gesondert empfehlen muss, lohnt es sich fast nicht Giuseppes Calzone in Porto Azzurro sowie das T-Bone-Steak nach toskanischer Art im Restaurant des Hotels da Pilade gesondert hervorzuheben ;-)

Fazit: Die Insel Elba ist über und unter Wasser ein großer Genuss, kein Wunder, dass auch die Barrakudas hierher ins Exil gehen.

#diveandsmile

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