Ohne mit der Wimper zu zucken. Eiskalt!
Nach zwei schönen allerdings kältesten Tauchgängen überhaupt, brauchte ich am vergangenen Wochenende etwas länger als sonst um wieder restlos aufzutauen. Und nachdem meine Finger die Füllfeder zum Schreiben endlich halten bzw. auf der Tastatur locker-flockig tippen konnten, nahm auch der Grünwasser-Blogeintrag Konturen an. Endlich.
Die Wassertemperaturen kurz über dem Gefrierpunkt haben ihre Vorteile, die ich wärmstens empfehlen möchte. Bereits im Januar konnten wir uns über eine – zumindest aus Sicht des kaltwassergewöhnten Ostseetauchers - gute Wetterlage nicht beschweren. Jedes Wochenende war das Tauchen möglich - in der Ostsee aber auch im Schweriner See. Der Februar hielt sich dagegen an sein Kälteversprechen und gab mit reichlich Schnee und Eis dafür alles in seiner Macht Stehende.
Am zweiten Wochenende im März ließ der Wind jedoch merklich nach, drehte auf Süd und lockte damit Trockentauchsportfreund Torsten und mich zur Suche nach den Seehasen in das eiskalte Wasser des Mare Balticum.
Der Lump, abgeleitet von seinem lateinischen Namen Cyclopterus lumpus, besser bekannt als Seehase, kommt von März und Mai aus dem tieferen in das flache Wasser. Hier versucht er dann mit einer Top-Auswahl eines von ihm bewachten Areals die Seehasen-Weibchen zur Eiablage zu animieren. Da ist ein gutes Auge bei der Auswahl des Gelegeparkplatzes, Standorttreue und Kampfeslust gefragt. Sollte der Lump dann auch noch mit einem farbenfrohen Äußeren, z. B. in kräftigem Rot-Orange glänzen, hat er gute Chancen, nicht umsonst ins Flachwasser gekommen zu sein.
Einen sehr jungen Lump fanden wir dann auch beim ersten Tauchgang am Samstag an unserem Hausriff in Nienhagen (Bild #5 in der Galerie). Einen Tag später, in Börgerende an den Mergelbänken, hatten wir damit zwar weniger Glück, allerdings legte sich uns ein ebenfalls rostrot gefärbter Unterwasserbewohner in den Weg: ein Seeskorpion. Bei der guten bis sehr guten Sicht von teilweise bis zu 15 m war der farbenfrohe Myoxocephalus scorpius, so sein lateinischer Name, aber auch nicht zu übersehen (Bild #8 in der Galerie).
Ein tolles Exemplar, dass ohne mit der Wimper zu zucken die eisigen Wassertemperaturen von 0,8° Celsius und unser Blitzlichtgewitter überstand.
Schon bald beginnen hier in der Mecklenburger Bucht, nahe der Darßer Schwelle, die bunten Monate im ansonsten eher divetastischen, ostseetypischen Grün. Verschiedenste Algenarten beginnen zu wachsen und lassen den küstennahen Bereich zumindest farblich heftig explodieren. Begleitend dazu nimmt das Gewusel wieder zu - Krabben, Schnecken, Asseln, Garnelen und Unmengen von Klein- und Kleinstfischen gesellen sich dazu. Dazu mehr in den folgenden Blog-Einträgen.
#diveandsmile
Bildergalerie
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Eiskalt, gute Sicht. Eiskalt, gute Sicht.
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Schaut sich um. Schaut sich um.
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Schaut sich auch um. Schaut sich auch um.
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Hängt fest. Hängt fest.
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Hängt auch fest. Hängt auch fest.
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Will hoch hinaus. Will hoch hinaus.
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Sternenklare Sicht. Sternenklare Sicht.
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Zuckt nicht mit der Wimper. Zuckt nicht mit der Wimper.
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Zuckt auch nicht. Zuckt auch nicht.
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Sicht ohne Ende. Sicht ohne Ende.
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Drückt kein Auge zu. Drückt kein Auge zu.
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Noch mehr Sicht ohne Ende. Noch mehr Sicht ohne Ende.
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Weitere Informationen
- Gewässer:
- Ostsee
- Art des Tauchgangs:
- Fotografie, Relax
- Tiefe:
- 4,2m / 6,1m
- Wasser:
- 0,8°C / 0,8°C
- Luft:
- 5°C / 15°C
- Sichtverhältnisse:
- sehr gut