Das fängt wieder gut an.
Nach etlichen kleineren und größeren Stürmen in den letzten beiden Monaten war es endlich wieder an der Zeit, das Hausriff in Nienhagen zu inspizieren. Trockentauchsportfreund Torsten und ich wollten sehen, wie sich die Unterwasserlandschaft vor Nienhagen nach den zwei erheblichen Sturmfluten verändert hat.
Das Wasser stand während ersten Sturmflut am Neujahrstag bis zur Mauer, so dass der komplette Strand überspült worden war. Wellen schlugen gegen sie fast drei Meter hohe Steinmauer, die die Steilküste im Ortskern Nienhagens schützt. Das hatte hier bisher auch so noch niemand gesehen! Ganz nebenbei wollten wir neue Unterwassergehäuse für Kamera und Smartphone testen, die höchstwahrscheinlich der Weihnachtsmann unter den Tannenbaum gelegt hatte und die wir zu diesem Zweck – also ohne Inhalt - zum Tauchen dabei hatten. So wollten wir prüfen, ob die Gehäuse dicht sind.
Der Check-Dive, so die Bezeichnung für einen Tauchgang, bei dem Ausrüstung getestet wird, stand jedoch unter keinem guten Stern. Am Tauchplatz angekommen stellten wir zunächst fest, dass etliche Angler mit unterschiedlichsten Wasserfahrzeugen am Hausriff unterwegs waren. Ein Fischer hatte zudem sein Stellnetz direkt in den von uns geplanten Kurs gesetzt. Eine echte Sauerei, zumal das im unmittelbarer Nähe zum Strand im Bereich der Buhnen war. So änderten wir notgedrungen unseren Plan ab und wählten eine Route etwas weiter westlich.
Beim Anlegen unserer Ausrüstung wurden die Zeichen etwas deutlicher, heute auf den Tauchgang zu verzichten - beide Atemregler bliesen zwar sehr dafür gleichmäßig Luft ab. Die Atemluft sollte jedoch erst aus der Pressluftflasche über die 1. Stufe, den Mitteldruckschlauch und die zweite Stufe (Atemregler) entweichen, wenn diese im Mund steckt und der Taucher einatmet.
Als dann auch noch das Armband des Tauchcomputers sowie die Trockentauchhandschuhe rissen, hätten wir wohl die Vorbereitung für den Tauchgang abbrechen sollen. Haben wir aber nicht.
Den Tauchcomputer fixierte ich an einer Schlaufe am Jacket. In weiser Voraussicht hatte ich außerdem meine Neopren-Handschuhe eingepackt und griff jetzt auf den 6,5 mm starken Kälteschutz zurück. Das sollte für 'ne halbe Stunde reichen. Endlich schleppten wir uns mit einem müden Lächeln die Treppe runter, um endlich in die Ostsee zu kommen. Die Sicht war wider Erwarten schlecht und klarte erst in etwa vier Metern Tiefe auf.
Dennoch, die Luft reichte, die Handschuhe hielten warm und beide Gehäuse dicht. So konnten wir dem Katastrophentauchgang doch noch etwas Gutes abgewinnen: Endlich mal wieder im frischen Ostseewasser gewesen zu sein und erfolgreich die neuen Gehäuse für Kamera und Smartphone getestet zu haben. So werden die nächsten Bilder und Videos für den balticdiver-Blog von einer Panasonic Lumix TZ 41 bzw. direkt vom iPhone 8 plus kommen.
Nachtrag: Dank dem Bluelife-Center in Rostocksind zwischenzeitlich das Armband an meinem Tauchcomputer Galileo Luna erneuert, der Mitteldruck an beiden ersten Stufen/Atemreglern von Aqualung Legend ACD korrekt auf einen Druck von 9,5 Bar eingestellt, sodass diese nicht mehr abblasen und passende Trockentauchhandschuhe für mein Antares von Waterproof beschafft. So wird der nächste Tauchgang sicher besser laufen!
#diveandsmile
Weitere Informationen
- Gewässer:
- Ostsee
- Art des Tauchgangs:
- Check
- Tiefe:
- 4 m
- Wasser:
- 3° C
- Luft:
- 6° C
- Sichtverhältnisse:
- ging so