Hi Baby, Lust auf rummuscheln!?

Hi Baby, auf die Optik kommt es an!

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Die divetastisch-grünen und vielfältig-bizarren Situationen unter Wasser lassen sich mit der richtigen Optik und Kameratechnik digital einfangen. So kann auch die nichttauchende Community Einblick nehmen in einen gleichermaßen lebensfeindlichen wie auch spannenden Teil unserer Welt.

Nicht nur für meinen Blog sind Bilder und Videos von Bedeutung. Mit Fotoapparat, GoPro oder iPhone kann ich das bei den gelegentlichen Ausflügen, Tauchgängen und Unterwasserspaziergängen Erlebte – zumindest in Auszügen – sicher an Land, auf den Rechner und ins Web bringen.

Wer hat nicht auch schon über Jacques-Yves Cousteaus Aufnahmen im TV oder auf YouTube gestaunt oder - noch schöner - selbst mit Maske und Schnorchel den Kopf unter Wasser gesteckt? Schön was man da alles entdecken kann, oder? Ich für meinen Teil erforsche leidenschaftlich gern die Unterwasserwelt, meistens direkt vor meiner Haustür in der Ostsee, gelegentlich in den nahe gelegenen Seen Mecklenburg-Vorpommerns. Und wenn die Suche nach Seestern, Aal oder Ostseegarnele, Hecht, Barsch oder Süßwasserschwamm erfolgreich gewesen ist, dann beginnt der Foto-Spaß. Dabei bereiten mir die schier unendlichen Möglichkeiten Bilder zu komponieren maximale Freude. Vollautomatik beim Fotografieren? Nein danke! Im manuellen Modus beim Spiel mit Blende und Belichtungszeit, ISO-Wert und Auto-Focus, mit Vordergrund, Motiv und Hintergrund, Makro und Zoom sowie mit Gegenlicht und ND-Filter, da erst kommt so richtig Freude auf. Dann erst lassen sich die Objekte der Begierde ins rechte Licht zu rücken und auf den Chip bannen.

So geschehen beim letzten Tauchgang am Hausriff in Nienhagen. Dank eines Tipps meines Tauchbuden-Häuptlings Martin, Chef vom Bluelifecenter in Rostock, wussten Trockentauchsportfreund Torsten und ich, wo und vor allem wonach wir suchen mussten, um endlich auch selbst Seehasenbabys zu finden. Die kleinen Gesellen werden während der Brutpflege durch Papa Seehase bis in den April/Mai hinein bewacht und dann aus dem Gelege ins Ostseewasser entlassen.

Dann heisst es Goodbye Gelege! und Willkommen (Unterwasser)Welt!

Die Freude über unsere Entdeckung beim After-Work-Dive war mindestens genauso groß, wie die Freude über das aufgenommene Bild! Die juvenilen Tiere halten sich in den ersten Monaten (oder Jahren?) an Muscheln und/oder dem Blasentang fest. Dabei nutzen sie den Saugnapf auf ihrer Bauchseite, um bei Dünung und/oder Strömung den Halt nicht zu verlieren. Die Seehasenbabys sind standorttreu - so wie die adulten Tiere während der Paarungszeit und der Brutpflege. Da kann man als geneigter Unterwasserfotograf die richtige Einstellung in Ruhe suchen - für die Kamera und für sich selbst.


Bei dieser Aufnahme hat dann alles gestimmt, so wie ich mir das vorgestellt habe: In der Mitte des Bildes auf der Muschel das Seehasenbaby und im Hintergrund das türkis-grüne Ostseewasser und das mit Muscheln und Algen bewachsene Geröll sind unscharf gestellt. Um diesen Effekt zu erreichen, habe ich die Blende mit 2,8 ziemlich weit geöffnet und mit 1/80 Sekunde belichtet. Die Kamera stellte automatisch den ISO-Wert auf 800 - den hätte ich auch genommen. Den Autofokus ließ ich in der Mitte des Bildes im AI Servo-Modus, da durch die Dünung auch auf knapp drei Metern Wassertiefe Bewegung am Geröll war und weder die Kamera noch das Seehasenbaby bei diesem Fotoshooting gänzlich still (ge)halten werden konnten. Der etwa 1,5 cm kleine Kerl hatte in dem Moment die Augen auf und die Schwanzflosse gespreizt. Die Menge an Details, die letztlich ihren Weg auf das Bild gefunden haben, überraschte mich dann doch: Die grüne Pupille mit dem orangen Rand, die rot-braunen Punkte seitlich am Torso und - das Highlight - die einzelnen Strahlen der hinteren drei transparenten Flossen. Einfach schön!

Mit meiner neuen Kamera, einer Canon PowerShot G7X Mark II im Ikelite-Gehäuse, bin ich seit Kurzem unterwegs. Auf den hochaufgelösten RAW-Bildern lassen sich im Trockenen, also am Rechner, Details erkennen, die ich unter Wasser gar nicht ausmachen konnte. Zauberhaft!

Die Kamera und das Unterwassergehäuse habe ich übrigens einigen Freunden zu verdanken - dafür hier nochmals meinen herzlichen Dank!

#diveandsmile

Weitere Informationen

Gewässer:
Ostsee
Art des Tauchgangs:
after-work
Tiefe:
5 m
Wasser:
16°C
Luft:
19°C
Sichtverhältnisse:
sehr gut

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