Irres Gewusel am Hausriff!
Gestern, beim zweistündigen Unterwasserspaziergang am Hausriff in Börgerende, trafen wir auf jede Menge alter Bekannter – und auf einen neuen Gast.
Gleich nach dem Abtauchen landeten wir in einem Schwarm Sandaale, der sich im Sonnenlicht silber-glitzernd an uns vorbei schob. Das war auf jeden Fall ein guter Auftakt im 18° Celsius warmen Ostseewasser.
Am Grund angekommen bildeten Gras-, See- und Schlangennadeln (Galerie Bild 9) Spalier für uns. Auf dem Weg zu den ersten Seegraswiesen stoben Krabben in allen möglichen Größen auseinander, versteckten sich unter den Steinen, Geröll, im Mergel, allein oder zu zweit, dabei wahlweise im Huckepack- oder Klammergriff. Ein Seestichling gehörte ebenfalls zu den alten Bekannten, die wir antrafen und der unmittelbar nach unserer Begegnung Schutz in der Seegraswiese suchte (Galerie Bild 4).
Das Highlight des Tauchgangs bot sich uns dann am Spiraltang (Fucus Spiralus), der aufgrund seiner beige-orangen Färbung besten Schutz bietet für die vor drei bis vier Monaten frisch geschlüpften Seehasen-Babys. Ton-in-Ton hockten die kleinen Gesellen auf deren Blätter, angesaugt mit ihrem Saugnapf, geduckt und unbeweglich. Echt rührend!
Trockentauchsportfreund Torsten fand erst ein, zwei, dann etliche Exemplare des Lump-Nachwuchs, bei denen wir dann etwas Zeit verbringen konnten und wollten (Galerie Bilder 1, 2, 3 und 7). Auf dem weiteren Weg zu den Mergelbänken legte sich ein exorbitant großer Steinbutt, einer Platte gleich, in unseren Weg (Galerie Bild 6). Darüber stolperten wir geradezu auf den neuen Bewohner unseres Hausriffs, einen Gefleckten Leierfisch (Galerie Bild 8). Einen Vertreter dieser barschverwandten Stachelflosser haben wir bisher noch nicht hier entdecken können.
Herzlich willkommen! Vor Begeisterung in meinen Atemregler murmelnd, so entfleuchte es mir.
Auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen störten wir den zugezogenen Neuling offensichtlich. Nach einigen Schnappschüssen ließen wir den Callionymus maculatus, so sein lateinischer Name, dann auch in Ruhe und machten uns nach etwa einer Stunde mit gut 100 Bar Restdruck in der Pressluftflasche auf den Rückweg.
Der Vormittagssonne entgegen auf dem Kurs 150° Südsüdost trafen wir neben Seesternen, Grundel und Co. zu guter Letzt noch einen alten Bekannten, der neoprenverpackt im zügigen Schlag mit seinen gelben Flossen an uns vorbeizog. So trifft man sich wieder (Galerie Bild 11).
Nach der tauchfreien Zeit seit Mitte Mai war das mal wieder ein Ausflug der Extraklasse zum schönsten aller Hausriffe hier in #MeinRostock.
#diveandsmile
Bildergalerie
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Hi Baby! Hi Baby!
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Schau mir ins Auge Kleiner! Schau mir ins Auge Kleiner!
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Schattiges Plätzchen! Schattiges Plätzchen!
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Geht in Deckung! Geht in Deckung!
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Streckt die Fühler aus. Streckt die Fühler aus.
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Riesig! Riesig!
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Gechilled Gechilled
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Herzlich Willkommen! Herzlich Willkommen!
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Seestern Seestern
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Echt asselig! Echt asselig!
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Gelbflossiger Ostseetaucher Gelbflossiger Ostseetaucher
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Bestechend! Bestechend!
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Weitere Informationen
- Gewässer:
- Ostsee
- Art des Tauchgangs:
- Fotografie, Relax
- Tiefe:
- 4,8 m
- Wasser:
- 18°C
- Luft:
- 14 bis 29°C
- Sichtverhältnisse:
- gut